16. September 2020 – Trends | Mediengestaltung

Was ist eigentlich Interaction Design?

 

Fabienne, was studierst du schon wieder? Ich studiere Interaction Design. Lange Pause. Grosses Fragezeichen im Gesicht meines Gegenübers. Da klingelt nix. Nun gäbe es die zu einfachen Erklärungen, mit denen ich die Situation retten könnte. Aber es lohnt sich, der Sache mal auf den Grund zu gehen.

 

 

Das Dilemma mit dem Erklären

So wie eingangs geschildert geht es mir immer wieder in meinem Umfeld. Damit keine weiteren Fragezeichen auftauchen und ich mich nicht weiter erklären muss, habe ich mir als Antwort einen einfachen Satz zusammengestellt: «Ich mache quasi Webdesign.» Na ja, glücklich macht mich diese Erklärung nicht, denn sie beschreibt Interaction Design nicht mal im Ansatz. Da steckt viel mehr dahinter. Aber wie erkläre ich das auf eine einfache Art?

 

Digitale Funktionen auf einfache Art aufschlüsseln

Es klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Heutzutage sind Smartphones, Touchscreens und generell digitale Erlebnisse mit Netflix, Spotify, Youtube, Swisscom TV, aber auch die Kaffeemaschine, die viele jeden Tag benutzen, Alltag von uns allen. Im Interaction Design stelle ich sicher, dass Menschen diese Geräte, Applikationen oder Webseiten bedienen können.

Aber so leicht ist es trotzdem nicht. Denn wie stelle ich sicher, dass du, deine Mutter, dein Vater und sogar deine Grosseltern mit den Funktionen umgehen können? Wie schaffe ich es, dass jede Anwenderin und jeder Anwender versteht, dass ein knapp ein Zentimeter grosses Quadrat auf dem Screen gedrückt werden muss? Oder muss man es verschieben? Nach oben oder nach unten? Was passiert, wenn drauf getippt wird, welche Aktion wird ausgelöst? Solche Fragen muss ich mir während des Designprozesses immer wieder stellen. Sogenannte Hallway-Testings helfen mir dabei: Verschiedenen Personen wird ein Papier-Prototyp zum Testen gegeben.

 

Dank UX-Design intuitiv durch Websites navigieren

Interaction Design ist ein essenzieller Teil von UX-Design. UX steht dabei für User Experience, die Eindrücke und Erfahrungen, die jemand mit digitalen Erlebnissen, beispielsweise beim Besuch auf einer Webseite, erfährt. Gutes UX-Design schafft es nun, den Nutzer reibungslos durch diesen Prozess zu führen. Dabei spielt es keine Rolle, ob an einem Automaten Geld bezogen, in einem Onlineshop oder einer App nach Kleidern gesucht oder das Handy nach Familienfotos durchforstet wird. Ziel ist, dass das Interface – die grafische Benutzeroberfläche – nicht erklärt werden muss, sondern vom User auf Anhieb verstanden wird.

Interaction Design ist ein Teil von UX-Design.

Martin LeBlanc, Multimedia-Designer und Gründer von Iconfinder, erklärt es etwas plakativ so: «A user interface is like a joke. If you have to explain it, it’s not that good.» Ich bringe es so auf den Punkt: User sollen sich intuitiv durch die Website und andere digitale Anwendungen navigieren können.

 

Das ist Interaction Design

Wie erkläre ich nun meiner fragenden Kollegin Interaction Design auf verständliche Weise? Ich versuche es damit: «Ich mache Kommunikation zwischen Mensch und Technik. Mein Ziel ist es, das Design auf digitalen Geräten und Anwendungen so funktional und intuitiv zu gestalten, dass du dich als Nutzerin verstanden fühlst und gerne damit interagierst.»

Hier noch zwei tolle Videos zum Thema UX-Design und Interaction Design:

 

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