24. November 2021 – Kommunikation | Mediengestaltung

Warum sich fehlerfreie Texte lohnen

 

Sie investieren in schönes Design, gute Papierqualität, eine Druckveredelung, termingenauen Versand – und dann steht in der ersten Zeile Ihres Briefs «Sehr geehrter Damen und Herren». Das macht definitiv keinen guten Eindruck. So ähnlich, wie wenn Sie in sorgfältig ausgewählter Kleidung ans Vorstellungsgespräch gehen und erst dann merken, dass da ein komischer Fleck mitten auf Ihrer Bluse ist.

 

 

5 Gründe für fehlerfreie Texte

  1. Leserinnen und Leser wertschätzen. Mit einem fehlerhaften Text muten Sie der Leserschaft zusätzlichen Aufwand zu. In deren Köpfen tauchen beim Lesen Fragen auf: «Hm, schreibt man Patiserie nicht eigentlich mit zwei S?» Oder: «Komisch, ist jetzt Renntier mit zwei N als Witz gemeint oder nicht?» Mit einem korrekten Text drücken Sie Respekt vor Ihrem lesenden Gegenüber aus und bürden ihm oder ihr keine unnötige Gedankenarbeit auf.
     
  2. Fehler lenken vom Inhalt ab. Wenn jemand beim Lesen über Fehler stolpert, wird seine Aufmerksamkeit vom Inhalt des Textes abgelenkt. Wer durch Fehler verunsichert oder auch verärgert wird, kann sich nicht gleichzeitig zu hundert Prozent auf den Inhalt konzentrieren. Damit vergeben Sie die Chance, dass Ihre Aussage wirklich ankommt und positive Emotionen auslöst.
     
  3. Content is king. Natürlich ist es gewinnbringend, wenn Sie in schönes Layout, Personalisierung oder modernes Webdesign investieren. Bedenken Sie aber gleichzeitig: Wenn Ihr Text wirklich lustig, spannend oder berührend ist, dann würde er wahrscheinlich auch auf einem banalen weissen A4-Blatt überzeugen. Investieren Sie also in supergute Inhalte. Und dazu gehört auch supergute Rechtschreibung.
     
  4. Fehler vermitteln Unsorgfältigkeit. Steht in Ihrem Brief tatsächlich «Sehr geehrter Damen und Herren», macht das einen nachlässigen Eindruck. Leser fragen sich zu Recht: Hatte da niemand Zeit, das vor dem Versenden noch einmal zu überprüfen? Wurde da einfach auf die Schnelle etwas zusammengeschustert? Die versprechen mir Qualität bei ihren Produkten, und dann passiert denen so etwas?
     
  5. Aussagen werden unverständlich. Ein Komma am falschen Ort, ein Wort, das aus Versehen gelöscht wurde: Ihr Text kann durch Fehler missverständlich oder sogar unverständlich werden. «Er will sie nicht» und «Er will, sie nicht» haben nur wegen der Kommasetzung verschiedene Aussagen. Fehlt ein Wort an der entscheidenden Stelle, ist schlicht nicht mehr nachvollziehbar, was Sie eigentlich sagen wollten: «Er will sie dazu, dass sie es versucht.» Wie bitte? Spätestens bei so einem Fehler verlieren Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Leserschaft.
Würden Sie da einkehren? Wenn sich die Sorgfalt fürs Kochen und Schreiben deckt, wohl eher nicht.

Fehler ist nicht gleich Fehler

Es ist kein Weltuntergang, wenn sich trotz aller Sorgfalt in Ihren Texten mal ein Vertipper einschleicht. Wenn da zum Beispiel «Regenschim» statt «Regenschirm» oder «im vergangen Jahr» statt «im vergangenen Jahr» steht. Das sind harmlose und kaum störende Fehler, die bei normalem Lesetempo oft glatt übersehen werden. Doch es gibt auch offensichtlichere und sogar stark störende Fehler. Manche Fehler können sinnverändernd sein. Steht da «Ramen» statt «Rahmen» oder «Adel» statt «Nadel», kann die ganze Aussage des Satzes ändern oder unklar werden. Manche Fehler lassen den Autor ungebildet erscheinen, z.B. bei «Getrenk» statt «Getränk», «ihr seit» statt «ihr seid» oder beim sogenannten Deppenapostroph in «Peter’s Bäckerei». Ebenfalls sehr unschön sind fehlende oder überzählige Leerzeichen oder ungünstige Trennungen und Zeilenumbrüche (z.B. «Anal-yse»).

 

Tipps für fehlerfreie Texte

Nur korrekte Texte sind glaubwürdig und wirken stark. Wie kommen Sie nun zu einem (fast) fehlerfreien Text?

  • Schlagen Sie bei Unsicherheit die richtigen Schreibweisen im Duden nach.
  • Nutzen Sie die eingebauten Korrekturfunktionen von Word, Outlook oder anderen Programmen, die Ihnen mögliche Fehler anzeigen.
  • Nutzen Sie online verfügbare Rechtschreibtools wie LanguageTool oder Duden-Mentor (beide gratis).
  • Beginnen Sie erst mit dem abschliessenden Korrekturlesen, wenn der Text definitiv fertig ist. Wenn Sie ganz am Schluss doch noch einmal einen Absatz umstellen oder einen Zwischentitel ändern, können wieder Fehler passieren.
  • Drucken Sie den Text aus. Fehler finden klappt auf Papier besser als am Bildschirm.
  • Lesen Sie den Text laut vor. Das bremst Ihr Lesetempo und erhöht die Aufmerksamkeit.
  • Geben Sie den Text jemand anderem zum Durchlesen. Fehler in den selbst verfassten Texten fallen einem oft nicht auf.

Mit diesen Schritten verjagen Sie die meisten Fehlerteufel sicher selbst. Trotzdem werden auch dann Unsicherheiten bleiben: Wie ist das mit der Klein- und Grossschreibung nach dem Doppelpunkt? Wann wird etwas mit Bindestrichen gekuppelt und wann nicht? Wenn der Duden mehrere Versionen erlaubt, welche soll man dann wählen? Wann braucht es ein Komma vor oder nach den Anführungszeichen? Bei solchen Fragen kommen Laien bald einmal an ihre Grenzen. Damit kennen sich professionelle Korrektorinnen und Korrektoren aus, an die Sie sich für den letzten, aber wichtigen Schliff wenden können.

 

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