21. August 2019 – Online-Marketing

Google Maps wird kostenpflichtig –

ein Jahr danach und viele Fragezeichen weniger

 

Seit im Juni 2018 die Umstellung zur kostenbasierten Google-Maps-Lösung in Kraft trat, hat sich einiges getan. Google versucht bestehenden Google-Maps-Nutzern mit diversen Info-Landingpages sowie dem Transition-Tool die Umstellung auf die kostenpflichtige Lizenz möglichst einfach zu machen. Trotzdem gab es einige Stolpersteine und es traten Unsicherheiten auf, vor allem in Bezug auf das neue Kostenmodell von Google und die Abrechnung über die Kreditkarte.

 

 

Folgen der Umstellung

Eine sichtbare Folge zeigte sich bald nach der Umstellung: Bestehende Karten, die nicht auf das neue Lizenzmodell aktualisiert wurden, werden auf der Website nicht mehr korrekt dargestellt. Diesen Effekt wird aber nicht jeder unmittelbar ab Juni 2018 bei sich bemerkt haben. Gemäss unserer Erfahrung spielte es eine grosse Rolle, wie lange die Google Map auf einer Website bereits im Einsatz war. Karten, die schon vor mehr als fünf Jahren eingefügt worden waren bzw. schon während eines längeren Zeitraums auf einer Website im Einsatz waren, waren erst später von der Umstellung betroffen.

Was ist zu tun, wenn Sie die Karten weiterhin nutzen möchten?

Wollen Sie die Karten weiterhin einwandfrei nutzen, müssen Sie ein Google-Konto besitzen und ein «Google Maps Platform»-Projekt erstellen, in welchem die benötigten API aktiviert werden. API (Application Programming Interfaces) sind Schnittstellen, welche Informationen für die Website liefern: in unserem Fall Informationen zu Standorten in Form von Adressen und Koordinaten. Zusätzlich muss eine Kreditkarte für künftige Abrechnungen hinterlegt werden. Klingt kompliziert? Die Ausführungen von Google unter https://cloud.google.com/maps-platform/?hl=de helfen Ihnen Schritt für Schritt weiter. Auf Näheres gehe ich nicht weiter ein, da es hierzu bereits einige gute Anleitungen gibt.

Kostenpflichtig – und doch irgendwie nicht

Wie funktioniert das nun mit der neu eingeführten Bezahlpflicht? Jedes Mal, wenn ein Website-Besucher die Karten auf Ihrer Website betrachtet, wird dies von Google erfasst. Dies ist durch den Einsatz der API möglich. Google weiss also ganz genau, wie oft Ihre Karten von Besuchern «genutzt» werden. Wenn Sie für Ihre Website das neue Lizenzmodell von «Google Maps Platform» nutzen, verrechnet Google Ihnen für jede angezeigte Karte 0.007 USD. Im selben Zug schenkt Ihnen Google pro Monat ein Gratiskontingent in der Höhe von 200 USD. Dank diesem Gratispaket sind für Sie also pro Monat über 28ʼ000 Aufrufe kostenlos möglich. Da dieses Kontingent aus unserer Erfahrung für die meisten Bedürfnisse mehr als ausreicht, bleibt die Nutzung für Sie vermutlich «kostenlos». Aber Achtung: Neben den Kosten sollten Sie auch andere Aspekte mitberücksichtigen.

Google-Konto enthält nun Kreditkarten-Informationen

An Ihr Google-Konto ist nun ein Rechnungskonto von Google geknüpft – mitsamt den Kreditkarten-Informationen. Achten Sie deshalb darauf:

  • … dass die Zugangsdaten (vor allem das Passwort) zum Konto eine hohe Sicherheitsstufe erfüllen.
  • … wer diese Zugangsdaten kennt. Ihr Webprovider? Ihr vorheriger Webprovider? Die Marketingagentur? Mitarbeitende, die Ihre Firma oder die der Partneragenturen verlassen haben, jedoch die Zugänge noch kennen könnten?

Seien Sie sich bewusst, dass mit dem Login die Einsicht in die Kreditkarten-Informationen jederzeit möglich ist. Ändern Sie deshalb die Passwörter regelmässig und sprechen Sie sich allenfalls mit Ihrem Webprovider bzw. Ihrer Agentur ab: Es gibt gute Möglichkeiten, dies so einzurichten, dass Ihr Webpartner Sie technisch unterstützt, ohne Einsicht in den Abrechnungsbereich zu besitzen.

Fazit

Die Umstellung von Google Maps auf die kostenpflichtige Lizenz bringt einige Punkte mit sich, die berücksichtigt werden müssen: Im Ganzen betrachtet zeigt sich der Einsatz komplizierter als vorher und birgt aufgrund der Kreditkarten-Abrechnung auch ein gewisses Risiko. Ob diese «Nachteile» dazu führen werden, dass viele Nutzer auf andere Lösungen umsteigen, wird sich zeigen. Für uns als Agentur hat sich jedoch gezeigt, dass der Einsatzzweck bzw. der Nutzen einer Karte oft ausschlaggebend dafür ist, ob ein Wechsel zu einem anderen Anbieter bevorzugt wird oder nicht. Für einfache Standort-Karten, die nur die Adresse eines Unternehmens anzeigen, wurden öfters alternative Lösungen gewählt als für Karten, die mit komplexen Funktionen ausgestattet sind. Für höhere Ansprüche scheint die Map von Google mit den Möglichkeiten der Erweiterbarkeit und der Dokumentation der Funktionen immer noch führend zu sein.

Haben Sie überprüft, ob auf Ihrer Website alle Karten einwandfrei funktionieren? Und welche Erfahrungen haben Sie mit der Umstellung gemacht? Ich bin gespannt auf Ihr Feedback.

 

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