11. November 2020 – Print | Prozessoptimierung

Digitaldruck und Offsetdruck –

zwei unterschiedliche Druckverfahren

 

Wann löst der Digitaldruck den Offsetdruck ab? Eine Frage, welche die grafische Branche seit Jahrzehnten bewegt. Dabei unterscheiden sich die Technik und das Verfahren grundlegend voneinander. Und weil beide Drucksysteme unbestrittene Vorteile in die Wagschale werfen, ist ein markttaugliches Nebeneinander durchaus denkbar.

 

 

Unterschiedliche Verfahren

Auf den ersten Blick zeigt sich der Digitaldruck als äusserst effizient, weil die Daten direkt auf der Digitaldruckmaschine verarbeitet werden. In einem einzigen Arbeitsschritt werden sie auf das Papier gebracht.
Offsetdruck ist um einiges komplexer. Es handelt sich um ein indirektes Druckverfahren, weil die Farbe durch Walzen zuerst auf die Druckplatte gelangt und dann über den Gummituchzylinder aufs Papier übertragen wird. Für jede der vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz muss vorgängig eine Druckplatte belichtet werden. Diese ist aus Blech und wird so beschichtet, dass sie überall dort, wo ein Sujet gedruckt werden soll, Farbe annimmt, welche dann später auf das Papier abgedruckt wird. Das Offsetdruckverfahren basiert auf dem chemischen Prinzip, dass sich Farbe und Wasser gegenseitig abstossen. Die Druckplatte wird schliesslich automatisch in die Druckmaschine eingespannt. Erst dann kann mit dem Drucken begonnen werden.
 

Die Vorteile von Digital- und Offsetdruck

Digital- und Offsetdruck sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beide Verfahren haben ihre Vorzüge.

Digitaldruck

Die Vorteile des Digitaldrucks liegen insbesondere in der kostengünstigen Produktion von kleinen Auflagen. Das Verfahren erweist sich als sehr flexibel, weil genau die Anzahl an Druckwaren hergestellt werden kann, die erforderlich ist oder nachgefragt wird (Print-on-Demand). Produktionsüberhange können so vermieden werden – ein Plus auch punkto Nachhaltigkeit. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle: Der Druckprozess kann schnell abgewickelt werden, was sich positiv auf den Liefertermin auswirkt. Sehr eilige Aufträge, sogenannte Schnellschüsse, können heute aufgrund der kurzen Lieferzeit nur noch im Digitaldruck produziert werden.

Im Gegensatz zum Offsetdruck braucht man beim Digitaldruck keine feste Druckform. Jeder Bogen kann also individuell bedruckt werden. Und weil die Daten direkt auf der Digitaldruckmaschine verarbeitet werden, sind Personalisierungen von Bildern und Texten kein Problem. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Digitaldruck gerade in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat und auch qualitativ überzeugt. Gerade für die digitalisierte Zukunft erweist er sich als geeignetes und innovatives Verfahren.

 

Offsetdruck

Wer hohe Auflagen drucken möchte und dabei eine hundertprozentige Genauigkeit anstrebt, wie es etwa im Zeitschriftendruck der Fall ist, sollte auf den Offsetdruck zurückgreifen. Die Passgenauigkeit zum Beispiel bei doppelseitigem Druck ist hier eindeutig höher als beim Digitaldruck. Allgemein überzeugt der Offsetdruck mit stabilen Farbwerten in der Produktion. Bilder und Schriften werden gestochen scharf wiedergegeben und Kunden können auf Sonderfarben wie Pantone oder Metallic (Gold, Silber u.a.) zurückgreifen. Unsere Offsetmaschine druckt auf bis zu 1 mm dickes Papier. Und die LED-Technologie ermöglicht eine ökologische Herstellung ohne Einsatz von Druckpuder.

 

Die Auflage bestimmt das Druckverfahren

Wann kommt nun welches Druckverfahren zum Einsatz? Bei personalisierten Drucksachen ist der Fall klar – sie werden im Digitaldruck produziert, bei uns auf der Heidelberg Versafire. Ein weiteres Kriterium ist die Höhe der Auflage. Es macht keinen Sinn, geringe Auflagen im Offset zu drucken. Bei höheren Auflagen, ab rund 500 Exemplaren, produzieren wir die Druckaufträge im Offsetdruck. Bis zu 250 Papierbogen bedruckt unsere Heidelberg CX 102-5 mit LED-UV-Technologie in einer Minute. Ein weiterer Vorteil: Mehrere Druckaufträge können auf demselben Papierbogen platziert werden.

 

Hybride Produktionen

Hybrid ist die Produktion, wenn Digital- und Offsetdruck kombiniert werden. Das trifft beispielsweise dann zu, wenn wir Einladungen, Werbemailings oder dergleichen im Offsetdruck vierfarbig vordrucken und anschliessend im Digitaldruck mit Adressen, Logos, Nummerierungen oder QR-Codes einfarbig schwarz personalisieren. Bei dieser hybriden Produktion zu bedenken ist die Einschränkung in Bezug auf Bedruckstoffe und ihre Verarbeitung.

 

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