16. August 2023 – Kommunikation | Mediengestaltung | Print

Diese Schrift werden Sie kennenlernen, ob Sie wollen oder nicht ...

 

Office-Anwender werden bald eine subtile, aber weitreichende Änderung antreffen: eine neue Standardschrift. Seit mehr als 15 Jahren ist Calibri die Standardschrift in Microsofts Office-Programmen. Diese Ära soll bald zu Ende gehen, die Nachfolgerin wird in den Alltag Hunderter von Millionen Nutzerinnen und Nutzern Einzug halten.

 

 

Was waren wir froh, als vor mehr als 15 Jahren die Schrift Calibri neue Standardschrift in Microsoft Office wurde. Endlich war die missglückte Arial nicht mehr allgegenwärtig. Jetzt ist laut Microsoft die Zeit gekommen, um auch Calibri abzulösen. Mitte Juli hat Microsoft bekanntgegeben, dass «Aptos» die neue Standardschrift der Office-Programme wird, also z.B. von Word oder Excel. Aptos ist die Gewinnerin eines mehrjährigen Auswahlverfahrens, in dem fünf Schriften von verschiedenen Designern dabei waren. Zuerst noch unter dem etwas seltsamen Namen «Bierstadt» vom Designer Steve Matteson kreiert, wurde der Font später in Aptos umbenannt.

(Quelle: Microsoft)
(Quelle: Microsoft)

Wer hat’s erfunden?

Die Aptos ist laut dem Designer inspiriert von der Schweizer Typografie der 1950er-Jahre, konkreter wohl vom Schweizer Schriftenklassiker Helvetica, der zu dieser Zeit entstand. Vergleicht man die Aptos mit dem Vorbild, wirkt sie etwas runder, offener, auch moderner. Unspektakulär, anpassungsfähig, gefällig – vielleicht auch etwas langweilig? Genau dies war wohl das Ziel von Microsoft für diesen Zweck.
 

Ein erster Blick auf die neue Standardschrift «Aptos»
Ein erster Blick auf die neue Standardschrift «Aptos»

Die offeneren Formen erleichtern die Lesbarkeit auf hochauflösenden Bildschirmen in kleinen Schriftgrössen, und endlich lassen sich das grosse «i» und das kleine «l» klar unterscheiden, was bei der Helvetica gar nicht und beim Vorgänger Calibri auch nicht optimal möglich war. Durch das «doppelstöckige» kleine «g» und die kreisrunden «i»-Punkte lässt sie sich trotz vieler Ähnlichkeiten auf den ersten Blick von der Helvetica unterscheiden.
 

Das grosse «I» und das kleine «l» sind bei der Aptos klar unterscheidbar.
Das grosse «I» und das kleine «l» sind bei der Aptos klar unterscheidbar.

Vielseitig einsetzbar

Die neue Schrift soll laut ersten Informationen in diversen Schriftstärken und -breiten daherkommen, was ein deutlicher Fortschritt gegenüber Calibri wäre, wo es nur die Varianten Light, Normal und Fett gab. Zusätzlich scheint eine Aptos-Variante mit Serifen auf dem Weg zu sein. Damit eröffnen sich viele typografische Möglichkeiten mit dem Font.
 

Eine willkommene Neuerung

Viele Benutzer werden es vielleicht gar nicht bemerken, vielen wird es egal sein – ich finde es toll, dass Microsoft das Potenzial einer gut gemachten Schriftfamilie erkannt und entsprechenden Aufwand betrieben hat, denn Aptos wird uns wohl wieder für einige Jahre begleiten. Calibri wird übrigens weiterhin im Schriftenmenü der Office-Programme vorhanden sein, aber wenn Sie zukünftig ein leeres Word-Dokument erstellen, wird Aptos standardmässig aktiv sein.

((Quelle Headerbild: Microsoft))

 

 

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Tobias Röllin

Technopolygraf, Technischer Leiter Medienvorstufe

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