19. Januar 2022 – Kommunikation | Trends | Prozessoptimierung

Berlin und die Arbeitswelt von morgen –

ein Erfahrungsbericht aus meiner Studienwoche

 

Wir befinden uns im Wandel. Immer wieder eröffnen sich neue Perspektiven, wie wir die Arbeitswelt gestalten können. Viele Unternehmen beschäftigen sich schon länger mit diesem Thema, andere spätestens, seit die Pandemie uns fest im Griff hat. Die Digitalisierung steht stark im Fokus, das wissen wir. Aber wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Was kommt auf uns zu? Worauf müssen sich Arbeitnehmende und Arbeitgebende einstellen?

 

 

Solche Fragen stellten wir uns im vergangenen Herbst. Wir, das ist meine Klasse vom Lehrgang «Interaction Design», den ich an der Schule für Gestaltung in Bern absolviere. Wir reisten in unserer Studienwoche nach Berlin, um herauszufinden, wie die Arbeitswelt von morgen aussieht. Wir durften mit interessanten Menschen aus der Berliner Arbeitswelt diverse Interviews führen und diese zu einem Gesamtbild zusammenführen.

Die Arbeitswelt steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Bedürfnisse und gesellschaftliche Ansprüche ändern sich. Unternehmen müssen sich diesen stellen, um sich weiterhin als attraktive Arbeitgeber auf dem Markt positionieren zu können. Dieser Herausforderung stellen sich beispielsweise Consulting-Unternehmen, die Firmen darin unterstützen, ihren Mitarbeitenden einen flexible Arbeitsumgebung anzubieten und dabei auf die wichtigsten Faktoren zu achten.
 

Raum, Technik, Mensch

Räume können vieles, aber nicht alles. Ein Raum braucht Technik, um optimal genutzt werden zu können, und den Menschen, der sich im Raum bewegt. Dieser benötigt die Technik als Werkzeug. Genau dieses Dreiergespann «Raum, Technik, Mensch» bildet den Schlüssel zur neuen Arbeitswelt. Es muss funktionieren und in sich schlüssig sein.

Dabei sollten alle Akteurinnen und Akteure in der Arbeitswelt offen für Neues sein und eine neue Beziehung zu Fehlern aufbauen können. Sie sollten die Möglichkeit haben, auszuprobieren. Und spüren, dass auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen eingegangen wird. Dazu braucht es eine neue Beziehung zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden. Viele Unternehmen tun sich schwer, das nötige Vertrauen zu schenken, und haben Angst, die Kontrolle zu verlieren. Eine Kontrolle, die es in der neuen Arbeitswelt nur bedingt braucht.

Gerade die Pandemie diente nun dieser Entwicklung. Die Räume vieler Firmen standen während längerer Zeit leer. Es zeigte sich, dass viele Arbeiten nicht zwingend aus dem Büro erfolgen müssen, dass die Effizienz nicht an den Arbeitsort gebunden ist. Nun geht es darum, herauszufinden, wie die Rückkehr aus dem Homeoffice gestaltet wird: ganz, teilweise, gar nicht? Ausschlaggebend wird der Output sein und nicht, wo man diesen produziert. Dabei stehen aber die Mitarbeitenden im Zentrum. Der Rahmen soll so für sie gestaltet sein, dass sie den besten Output bringen können. Nutzerzentriertes Vorgehen ist der Schlüssel, um in einem Unternehmen die richtige Balance zu finden, damit die Mitarbeitenden ihre Arbeit in bester Weise ausführen können.

B-Part – ein Ort in Berlin, wo sich Arbeit und Freizeit den Platz teilen. (https://bpart.berlin/de)

Arbeiten und Leben verschmelzen

Work-Life-Blending ist ein aufkommender Begriff, der das Ineinanderfliessen von Arbeit und Freizeit beschreibt. Mitarbeitende wollen ihren Arbeitstag zunehmend selbst strukturieren können. Arbeiten vom Café aus. Erst um 10 Uhr den ersten Termin haben, weil sie vorher noch die Kinder startklar für die Schule machen und den Einkauf besorgen. Es liegt an ihnen, bewusst auch Nein zu sagen, strikt Pausen einzulegen und für sich ein Modell zu finden, wie sie arbeiten möchten und wie sie Privatleben und Arbeit voneinander abgrenzen. Schlüsselbegriffe sind Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit.
 

Mein Fazit

Dezentrales und zeitlich unabhängiges Arbeiten ist ein deutlicher Trend. Unsere Räume sind in Zukunft so zu gestalten, dass das Zusammenarbeiten wirksam ist. Egal von wo aus die Mitarbeitenden sich einbringen. Dein Arbeitskollege sitzt in Zürich, die CEO im Headquarter in Bern und du bist vielleicht gerade im Zug unterwegs nach Berlin und arbeitest mobil. Innovative Konzepte, die wir viel stärker beleben müssen, werden in Zukunft die Arbeitswelt prägen.

Wir stiessen in Berlin auf ein spannendes Zitat: «Wir befinden uns gerade auf einer Türschwelle, die wir übertreten müssen. Den Schritt in die ungewisse Zukunft trauen wir uns aber noch nicht ganz.» Es ist also auch unser Mut gefragt.

Wie steht ihr zu dem Thema? Wie sieht eure Arbeitswelt aus? Ich freue mich auf eure Kommentare.

 

Blog-Artikel teilen:

 

Möchten Sie regelmässig über neue Blog-Beiträge informiert werden?

 

 

0 Kommentare

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit