6. Februar 2019 – UX-Design & Interactive

Aufgepasst bei

Füllmethoden und Effekten

 

Füllmethoden oder Effekte eröffnen gestalterisch viele Möglichkeiten, bergen aber auch einige Gefahren. Denn was am Bildschirm gut aussieht, kann beim Aufbereiten der Druckdaten schon mal zu einer grossen Überraschung im negativen Sinn führen. Wie man Füllmethoden und Effekten gut einsetzen kann, auf was man bei deren Erstellung achten sollte und wo die Stolpersteine sind.

 

 

Effekte

Mit dem Effektfenster lassen sich Effekte und Füllmethoden auf Objekte anwenden, die früher nur mühsam im Photoshop konstruiert werden konnten. Jetzt ist es möglich, mit wenigen Klicks und Einstellungen Transparenzeffekte oder Überlappungsmöglichkeiten direkt im Layoutprogramm auf ein Objekt anzuwenden.

Auf die genauen Einstellungen der Effekte möchte ich hier nicht weiter eingehen, sondern verweise auf die Adobe-Seite, welche die Effekte und Einstellungen bereits sehr gut erklärt. Wer zum «Probieren geht über Studieren»-Typ gehört, kann auch selber mit den jeweilgen Effekten experimentieren. Durch Anklicken der Vorschau wird der Effekt gleich live angezeigt.

Füllmethoden

Mit der Füllmethode kann ich Farbe, Bild oder Muster der ausgewählten Objekte miteinander vermischen und kombinieren. Die Farbe kann bei der Füllmethode eine entscheidende Rolle spielen. Schwarz oder Weiss zum Beispiel hat je nach Methode gar keine Auswirkung auf das Objekt. Die Intensität der Wirkung kann zusätzlich durch die Deckkraft der Objekte verstärkt oder abgeschwächt werden.

Hier liegen auch die grössten Stolpersteine, die zwischen Bildschirmansicht und Druck-PDF auftreten können. Um solche «Ach nö»-Momente zu vermeiden, sollte die Separationsvorschau immer aktiv angewählt sein.

Ausführliche Beschriebe zu den jeweiligen Füllmethoden finden Sie auf der Adobe-Seite.

Vorsicht bei Volltonfarben und Füllmethoden

Vor allem bei Volltonfarben können bestimmte Füllmethoden zu unerwarteten und nicht reproduzierbaren Ergebnissen führen. Daher gilt als oberste Direktive: immer die Separationsvorschau (Überdruckvorschau) aktivieren. Volltonfarben können oft nur bedingt simuliert werden. Wenn das Ergebnis der Füllmethode nicht zufriedenstellend sein sollte, wird eine andere oder keine Füllmethode empfohlen.

Füllmethoden und Effekte in anderen Programmen

Auch im Illustrator oder in anderen Layoutprogrammen kann ich mithilfe von Füllmethoden und Effekten solche Transparenz- und Deckkrafteffekte erstellen. Hier gilt das genau Gleiche wie im InDesign: immer die Separationsvorschau einblenden (falls vorhanden). Dabei spielen das Druckverfahren und die RIP-Technologie eine entscheidende Rolle. Digital- und Offsetdruck haben andere Möglichkeiten als der Siebdruck. Auch der Bedruckstoff kann Einfluss auf das Druckergebnis haben. Falls keine Separationsvorschau aktiviert werden kann, empfehle ich das Erstellen eines Druck-PDFs im PDFX4-Standard. Wenn das Ergebnis da schon nicht gut aussieht, kommt es beim Endprodukt auch nicht korrekt heraus.

Fazit

Immer die Separationsvorschau einblenden! Füllmethoden und Effekte eröffnen ein grosses gestalterisches Spektrum. Sie bieten tolle Möglichkeiten, mit einem einfachen Klick Effekte herbeizuführen, die früher umständlich konstruiert werden mussten. Aber Achtung vor Stolpersteinen! Das Druckverfahren, der Bedruckstoff und der damit verbundene Farbraum sowie die Farbwiedergabe sollten stets im Auge behalten werden, um Enttäuschungen oder Ärger zu vermeiden. Selbst mit all den technischen Möglichkeiten für die Produktion ist leider nicht immer alles so schön reproduzierbar, wie es das Licht am Monitor zu simulieren vermag.

 

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Sandra Barmettler

Web- und Mediapublisherin, Polygrafin

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